Aktuelles

2011-10-22

Wie gestrickte Püppchen Freude machen (Sächsische Zeitung - Kamenz)

Von Carolin Barth

In gut zwei Monaten ist Heiligabend. Die Wunschzettel werden in Kinderzimmern gerade eifrig geschrieben. Danach beginnt die Hetzerei nach den passenden Präsenten. Bis zum Stress bleibt also noch etwas Zeit, an die zu denken, die vom Wunschzettel nur träumen: Hilfsbedürftige Kinder in Osteuropa. Schon ein Schuhkarton, gefüllt mit liebevoll ausgewählten Kleinigkeiten, genügt, sie zum Lachen zu bringen. Für viele Kinder, unter anderem aus der Slowakei, Rumänien oder Weißrussland, wird dieser Karton eines Fremden das einzige Geschenk sein, das der Weihnachtsmann bringt. Noch bis zum 15. November können über die jetzt gestartete Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" Päckchen abgegeben werden. Bei Susanne Förster vom Christlichen Verein in Oberlichtenau werden sämtliche Präsente aus dem Altkreis Kamenz gesammelt, bevor sie sich auf ihre lange Reise machen. Sehnlichst erwartet werden sie schon jetzt.

Was will die Aktion Weihnachten im Schuhkarton?

Mit der vorweihnachtlichen und grenzüberschreitenden Hilfsaktion des Vereins Geschenke der Hoffnung wird armen Kindern zwischen zwei und 14 Jahren in Heimen, Krankenhäusern oder bedürftigen Familien Freude gemacht. Die Geschenke sollen nicht größer als ein herkömmlicher Schuhkarton sein, damit jedes Kind eine ähnlich große Überraschung öffnet. Die in Deutschland, der Schweiz und Österreich gepackten Kartons erhalten Kinder in Osteuropa.

Was soll in die Geschenkkisten verpackt werden?

In die Päckchen dürfen gerne Süßigkeiten gepackt werden, wie Vollmilchschokolade, Traubenzucker oder Bonbons. Beliebte Präsente sind auch immer wieder Spielzeug. "Hierbei ist wichtig, dass Kinder damit sofort spielen können. Geeignet sind kleine Kuscheltiere, Murmel- oder Kartenspiele", sagt Susanne Förster. Auch Schulartikel, wie Stifte, Papier oder Hefte erfreuen die Kinder. Doch auch Nützliches wie Zahnbürsten oder warme Pudelmützen sollten nicht vergessen werden. Wieviel Geld für die Geschenke ausgegeben wird, bestimmen die Spender selbst.

Was darf auf keinen Fall in die Kartons gepackt werden?

So einiges. Die Auflagen des Zolls sind mitunter streng und nicht immer nachvollziehbar. So dürfen keine gebrauchten Dinge oder Kleidung verschickt werden, auch wenn sie noch einwandfrei erscheinen. Auch gelatinehaltige Lebensmittel, wie Gummibären, sowie Kekse und Pfefferkuchen sind tabu. Selbstverständlich dürfen sich keine verderblichen Lebensmittel, wie etwa Orangen, auf die Reise machen. Um zu vermeiden, dass es Probleme am Zoll gibt und voll beladene LKWs ins Stocken geraten, sollten sich Spender an die Vorgaben halten und bei Unsicherheit lieber nochmal nachfragen. Dennoch werden von Susanne Förster und ihrem Team sämtliche Pakete vor dem Verschicken nochmals geöffnet, auf ihren Inhalt kontrolliert und notfalls neu sortiert. "Den Leuten ist das schwer zu vermitteln, schließlich sind sie meist liebevoll eingepackt", so Susanne Förster. Sie und ihre Helferinnen garantieren, dass erlaubte Gaben in den Kartons bleiben und diese wieder in buntes Papier gewickelt werden.

Wo werden die Pakte für die Hilfsaktion angenommen?

In insgesamt 25 Sammelstellen in der Region. Eine Auswahl ist im nebenstehenden Kasten aufgeführt. Gepackte Schuhkartons können jeweils bis 15. November abgegeben werden. Lars Mögel aus Königsbrück sammelt sie ein und bringt sie nach Oberlichtenau. Nach der Prüfung, die gut zwei Wochen dauert, werden sie von einer Spedition abgeholt und in die jeweiligen Länder transportiert. "Wohin die Pakete genau gehen, wissen wir in den seltensten Fällen. Im letzten Jahr entdeckte eine Helferin Pakete mit der Pulsnitzer Postleitzahl. Sie gingen in die Slowakei", so Susanne Förster. Ein Dankschreiben sollten Spender nicht erwarten. Sie können jedoch einen persönlichen Gruß und die Adresse beilegen.

Wie viele Pakete sind das große Ziel für dieses Jahr?

Mindestens vierstellig soll die Anzahl der Pakete schon sein, die sich von Oberlichtenau auf die Reise machen. Mit 996 Paketen, die 2010 in Oberlichtenau eintrudelten, wurden 1000 Stück knapp verfehlt.


Das Diakonische Werk in Sachsen bekämpft diese Aktion:

Geschenkaktion in der Kirche umstritten
Von Von Birgit Ulbricht / Sächsische Zeitung - Großenhain 02.11.2011

Die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ klingt so schön – ist sie aber nicht, warnen ihre Kritiker.
Nicht nur bei den Süßwaren hat Weihnachten längst begonnen, auch die Spendensammler sind aktiv. Und wieder wirbt auch die Geschenk-Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ für ihr gutes Werk. Es klingt eben so einfach: Man nehme einen Schuhkarton, fülle ihn mit schönen Sachen, schmücke und bemale ihn und mache ein Gummiband drumherum.

Aber es gibt seit Jahren auch Kritik an der Aktion. So wird bezweifelt, dass das wahllose Schenken westlicher Spielsachen einen Hilfseffekt bringt. Oftmals können die Kinder mit unseren Spielsachen wie Teddys auch gar nichts anfangen, weil sie in diesen Ländern keinerlei Tradition haben. Viele christliche Kirchen und Angehörige anderer Religionen lehnen diese Verteilung von Weihnachtsgeschenken und die damit beabsichtigte Missionierung von Juden, Muslimen, Buddhisten und Hindus auch ab. Sie betrachteten dieses Vorgehen als respektlos oder empfinden es als Provokation. Dietlinde Büttner, Sprecherin des Diakonischen Werkes Sachsen, bestätigt diese Bedenken und rät den Bürger ab, diese Geschenkaktion zu unterstützen. Zum anderen haben die Organisatoren, die mit einer amerikanischen Hilfsaktion zusammenarbeiten, nie offengelegt, ob die Spenden tatsächlich ankommen.

Die Kirche hatte dazu nachgefragt, als daran Zweifel aufkamen, allerdings ist keine Offenlegung erfolgt. Dass dabei zudem der Gedanke der Missionierung eine Rolle spielt, steht für die Diakonie Sachsen fest. Auch sie lehnt die Aktion deshalb ab. Wer den Kindern in diesen Ländern wirklich helfen wolle, könne sich an Projekten aus dem Programm „Brot für die Welt“ beteiligen, wo es immer um Hilfe zur Selbsthilfe geht.

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Sehr geehrte Damen und Herren der SZ-Lokalredaktion Dresden Land,

mit großer Verwunderung habe ich eben online Ihren Artikel über die Hilfsaktion "Weihnachten im Schuhkarton" gelesen.
Ich denke: Hier irrt das Diakonische Werk! Deshalb dieser Leserbrief:

Als Reisebüroinhaber bearbeiten ich gerade ganz aktuell die Flugtickets für Teilnehmer der Schuhkarton-Verteilerreisen 2011.
Die ehrenemtlichen Mitarbeiter der Sammelstellen können sich bewerben um die Teilnahme an einer Verteilerreise. Sinn dieser Reisen ist es, den Pächchenpackern und Sammelstellen die Möglichkeit zu geben, sich ganz persönlich vom Ankommen der Päckchen bei den Empfängerkindern zu überzeugen, ja die Geschenke sogar persönlich zu übergeben.
Jeder Teilnehmer einer solchen Reise zahlt übrigens sein Ticket selber! Auch das weiß ich, da ich für jedes ausgestellte Ticket die Rechnung direkt an den Reiseteilnehmer ausstelle.

Das Argument, die Empfängerkinder könnten mit unserem westlichen Spielzeug wie dem Teddybär nichts anfangen, halte ich für völlig daneben! Alle im Postleitzahlgebiet "01..." gesammelten Geschenke gehen nach Weißrussland. Dort gibt es den "Mischka" schon seit Menschengedenken! Der Bär stellt geradezu eine nationale Personifikation Russlands dar. Mischka wird sich über einen deutschen Teddybär-Kollegen gar recht freuen! Mit solch unqualifiziertem Personal wie Frau Büttner als Pressesprecherin tut sich das Diakonische Werk keinen Gefallen!

Als evangelischer Christ kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, warum ausgerechnet das Diakonische Werk Sturm läuft, wenn Weihnachtspäckchen verteilt und damit Freude bereitet wird. Wenn man sich mit "Geschenke der Hoffnung" e.V. befasst, wird man feststellen, dass dieser Verein viele Hilfsprojekte hat, die ausdrücklich Hilfe zur Selbsthilfe geben. Was spricht da gegen ein einziges Projekt, wo es mal "nur" um Weihnachtsfreude geht? Und wenn wir zu Weihnachten Geschenke verteilen, wie sollten wir dann den Inhalt von Weihnachten verschweigen - oder ist genau dieser Inhalt dem Diakonischen Werk nicht mehr wichtig???

Übrigens: Der Verein "Geschenke der Hoffnung" e.V. trägt das Deutsche Spendensiegel. Für mich als Reisebüro sind das die liebsten Partner, weil ich davon ausgehen kann, dass diese Leute gewissenhaft geprüft werden und zuverlässig arbeiten, was man heute nicht von allen Kunden sagen kann - leider.

Mit freundlichen Grüßen

Maik S. Förster
Geschäftsführer

Evangtours GmbH
OT Oberlichtenau
Am Schlosspark 2
01896 Pulsnitz

www.evangtours.de
info@evangtours.de
Tel. 035955-45888
Fax 035955-40006

HRB Dresden 19409
Ust. Ident DE 213971028
Steuernummer: 213-108-01302
Geschäftsführer:
Touristikfachwirt Maik S. Förster

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Sächsische Zeitung Dresdner Land vom 10.11.2011:
LESERBRIEF

Geschenke gehen nach Weißrussland

Maik S. Förster aus Pulsnitz schreibt zum Artikel „Wirbel um Weihnachtspäckchen“ vom 4. November auf Seite 11:



Mit großer Verwunderung habe ich den Artikel über die Hilfsaktion „Weihnachten im Schuhkarton“ gelesen. Ich denke: Hier irrt das Diakonische Werk.

Als Reisebüroinhaber bearbeite ich gerade ganz aktuell die Flugtickets für Teilnehmer der Schuhkarton-Verteilerreisen 2011. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Sammelstellen können sich um die Teilnahme an einer Verteilerreise bewerben. Sinn dieser Reisen ist es, den Päckchenpackern und Sammelstellen die Möglichkeit zu geben, sich ganz persönlich vom Ankommen der Päckchen bei den Empfängerkindern zu überzeugen, ja die Geschenke sogar persönlich zu übergeben. Jeder Teilnehmer einer solchen Reise zahlt übrigens sein Ticket selber.

Das Argument, die Empfängerkinder könnten mit unserem westlichen Spielzeug wie dem Teddybär nichts anfangen, halte ich für völlig daneben. Alle im Postleitzahlgebiet „01...“ gesammelten Geschenke gehen nach Weißrussland. Dort gibt es den „Mischka“ schon seit Menschengedenken.

Als evangelischer Christ kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, warum ausgerechnet das Diakonische Werk Sturm läuft, wenn Weihnachtspäckchen verteilt und damit Freude bereitet wird. Wenn man sich mit „Geschenke der Hoffnung“ e.V. befasst, wird man feststellen, dass dieser Verein viele Hilfsprojekte hat, die ausdrücklich Hilfe zur Selbsthilfe geben. Was spricht da gegen ein einziges Projekt, wo es mal „nur“ um Weihnachtsfreude geht?

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Sächsische Zeitung - Großenhain

LESERBRIEF

Hilfspakete kommen an

Maik S. Förster aus Großenhain schreibt zur Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“:



Mit großer Verwunderung habe ich den Artikel über die Hilfsaktion „Weihnachten im Schuhkarton“ gelesen. Ich denke: Hier irrt das Diakonische Werk!

Als Reisebüroinhaber bearbeite ich gerade die Flugtickets für Teilnehmer der Schuhkarton-Verteilerreisen 2011. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Sammelstellen können sich bewerben um die Teilnahme an einer Verteilerreise. Sinn ist es, den Päckchenpackern und Sammelstellen die Möglichkeit zu geben, sich persönlich vom Ankommen der Päckchen zu überzeugen. Jeder Teilnehmer einer solchen Reise zahlt übrigens sein Ticket selber! Auch das weiß ich, da ich für jedes ausgestellte Ticket die Rechnung direkt an den Teilnehmer ausstelle.

Das Argument, die Empfängerkinder könnten mit unserem westlichen Spielzeug wie dem Teddybär nichts anfangen, halte ich für völlig daneben! Alle im Postleitzahlgebiet „01...“ gesammelten Geschenke gehen nach Weißrussland. Dort gibt es den „Mischka“ schon seit Menschengedenken! Der Bär stellt geradezu eine nationale Personifikation Russlands dar. Mischka wird sich über einen deutschen Teddybär-Kollegen gar recht freuen!

Als evangelischer Christ kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, warum ausgerechnet das Diakonische Werk Sturm läuft, wenn Weihnachtspäckchen verteilt und damit Freude bereitet wird.

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LESERBRIEF Sächsische Zeitung - Dresdner Land vom 09.11.2011

Freude zum Weihnachtsfest

Martina Döring aus Weinböhla schreibt zum Artikel „Wirbel um Weihnachtspäckchen“ vom 4. November auf Seite 11:

In unserer Familie unterstützen wir seit Jahren – wie zahlreiche andere sächsische Familien auch – die Geschenkaktion „Weihnachten im Schuhkarton“.

Hierbei werden wir vor allem von einem Gedanken geleitet: Anderen Kindern, die nicht in Wohlstand, ja Reichtum wie in Deutschland leben, eine Freude zum Weihnachtsfest zu machen. Konsumrausch, „westliche Spielsachen“ oder christliche Missionierung spielen hierbei keine Rolle. Zugegeben, als Eltern verfolgen wir auch ganz „egoistische“ Motive: Unsere Kinder sollen lernen abzugeben und im mitfühlenden Denken an glückliche Kinder beim Öffnen der Geschenkkartons Freude empfinden. Hierbei spielen auch Selbstgebasteltes und -gemaltes eine wichtige und persönliche Rolle.

Dass die ursprüngliche Idee einem christlichen Impuls entsprang, freut mich. Umso unverständlicher erscheint mir die Reaktion der sächsischen Diakonie, die wegen der unterstellten Missionierungsabsicht die Aktion ablehnt. Bemerkenswert: Eine sozialkaritative christliche Großorganisation scheint das Neue Testament und den Auftrag Jesu zur Weiterverbreitung des Evangeliums nicht zu kennen. Jedem Ortsverband einer politischen Partei wird eingeräumt, mit bunten Luftballons zu werben. Die Initiatoren einer Geschenkaktion sollen zum Ursprung ihres Handelns schweigen? Das Credo mancher Entwicklungshilfe-Großorganisation von der Hilfe zur Selbsthilfe – so berechtigt es im Grundsätzlichen auch sein mag – vergisst, dass die konkrete Hilfe im Hier und Heute, im Naheliegenden und bei den Kleinen anfängt. Und dazu gehören auch glänzende Kinderaugen zu Weihnachten.

Wem die Richtung einer ganz individuellen und privaten Zuwendung nicht passt, weil am entwicklungspolitischen Deutungsmonopol naturgegeben ein stattliches Pfründenwesen hängt, der sollte zumindest auf spekulatives Geraune verzichten.

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Anmerkung vom 10.11.2011:

Maik S. Förster hat eben mit der Verantwortlichen für Öffentlichkeitsarbeit Frau Büttner vom Diakonischen Werk gesprochen:
Fazit: Die Redakteure Birgit Ulbricht und Kathrin Krüger-Mlaouhia hätten diese Aussagen ihr so in den Mund gelegt. Frau Büttner hat sinngemäß gesagt, sie is tnicht verantwortlich für diese Aktion und kann nicht sagen ob die Päckchen ankommen ......u.s.w. Frau Büttner hat zugesagt, dass das diakonische Werk eine Stellungnahme verfassen will, um dies alles richtig zu stellen.

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LESERBRIEF
Sächsische Zeitung - Grossenhain 12.11.2011

Fotos beweisen Geschenkegabe

Ulrike Müller aus Veliko Ternovo/Bulgarien schreibt zu „Weihnachten im Schuhkarton“:

Ich kann es verstehen, wenn eine gewisse Unsicherheit herrscht über den Verbleib der Weihnachtspäckchen. Ich selber wohne und arbeite seit 17 Jahren in Bulgarien, in der ehemaligen Zarenhauptstadt Veliko Ternovo. Diese Geschenke sind ein richtiger Segen für uns, für die Kinder und ihre Familien. Wir sind so unendlich dankbar, dass Menschen in Deutschland und in Österreich für unsere Kinder Päckchen packen. Jedes Jahr bekommen wir zirka 35000 und mehr Päckchen, die wir landesweit verteilen. Viele Menschen denken, dass es den Bulgaren gut geht, seit sie in der EU sind, aber das ist nicht der Fall. Zwar ist das Land westlicher geworden von Seiten der Geschäfte her (Lidl, Kaufland, Penny), aber die Armut nimmt zu. Gerade in den Dörfern, in die ich auch gehe, haben wir manchmal 98 Prozent Arbeitslosigkeit. Ich betreue im Jahr zirka 2500 Kinder in Kinderheimen, Schulen, Kindergärten, Kirchengemeinden und in den Häusern, fahre pro Jahr zirka 55000 Kilometer.

Hier ein Einblick, wie das funktioniert mit „Weihnachten im Schuhkarton“: 1. Die Kirchengemeinden werden landesweit informiert, dass es Geschenke gibt. Wer Geschenke möchte, muss sich melden und einen Antrag stellen an unsere Organisation.

2. Es gibt zwei Vorbereitungsseminare, an denen alle Interessenten pflichtmäßig teilnehmen müssen. Dort kommt ein Mitarbeiter von „WiS“. Es wird erklärt, wie, wann und wo die Geschenke verteilt werden. Z.B. eine Bestimmung ist: Nur ein Mal an die Kinder Geschenke verteilen, nicht jedes Jahr an dieselben Kinder. Es muss ein Weihnachtsprogramm gestaltet werden. Wie auch Deutschland, so ist Bulgarien ein christliches Land, aber sie wissen kaum etwas darüber, warum wir Weihnachten feiern.

3. Die Veranstalter, die die Päckchen an die Kinder verteilen, müssen Listen erstellen mit den

Namen der Kinder, Geburtsdatum und Unterschrift der Kinder, die dann später nach Berlin zu „WiS“ geschickt werden über unsere Organisation. Dazu müssen Bilder gemacht werden als „Beweisfotos“.

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Donnerstag, 17. November 2011
(Sächsische Zeitung - Dresdner Land)

LESERBRIEF


Nothilfe steht an zweiter Stelle


Zum Beitrag „Wirbel um Weihnachtspäckchen“ (SZ vom 4.11., S.11) schreibt Uwe Schnabel aus Coswig:



Der Sektenbeauftragte der evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsen enthüllte unter www.confessio.de Auszüge aus den Vereinbarungen mit den lokalen Partnern von „Weihnachten im Schuhkarton“ (unter „Weihnachten im Schuhkarton als missionarisches Projekt“ - „Das Ziel hinter allen Bemühungen“). Ziel der Verteilung ist demnach die Aufforderung, „Kinder zum Gebet, zur Weitergabe des Evangeliums von Jesus Christus und zur Jüngerschaft zu mobilisieren“. Wesentliche Verantwortliche von „Weihnachten im Schuhkarton“ glauben nämlich, dass das Jüngste Gericht erst kommt, wenn das Evangelium auf der ganzen Erde verbreitet wurde.

Für Transport und Organisation von Hilfsgütern geben vergleichbare Organisationen viel weniger als „Weihnachten im Schuhkarton“ aus. Im Jahr 2001 wurden von „Geschenke der Hoffnung“ Bibeln, Traktate, Videos und Vereinszeitschriften für etwa 300000 Mark kostenlos verteilt. Wenn selbst die Kirche über die Geldverwendung keine Auskunft erhält, sind Zweifel angebracht. Laut Satzung von „Geschenke der Hoffnung“, früher Billy-Graham-Gesellschaft in Deutschland, ist ihr erster Zweck „die weltweite Verbreitung des Wortes Gottes und die Förderung des christlichen Glaubens besonders in Europa“ und erst der zweite die Nothilfe. Bei der Verwirklichung der Zwecke gibt es vier Anstriche zur Missionierung und nur einen zur Spendenverteilung (Auskunft des DZI). Das Spendensiegel wurde erteilt, weil satzungsgemäß missioniert wird.

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29. November 2011
Rekordsammlung in Oberlichtenau 1059 Pakete

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Nachtrag:

30, November 2011
Anruf beim Diakonischen Werk, Frau Dietlinde Büttner, verbunden mit der Anfrage wo die inaussichtgestellte Presseerklärung bleibt. Antwort: Es wird keine Geben, die Herren

Oberkirchenrat Christian Schönfeld
Oberkirchenrat Werner Scheibe
Friedhelm Fürst

möchten dies nicht.

Fazit: Das Diakonische Werk diffamiert andere Christen und Aktionen, um die kleiner werdenden Spendentöpfe für sich nicht zu gefährden. Der letzte christliche Anstrich ist damit bei diesem Verein verloren gegangen, wenn dieser versucht, Weihnachtsfreude an Kinder zu verhindern.